Letztes Wochenende war ich auf meinem zweiten WordCamp in diesem Jahr und meinem zweiten in Italien: dem WordCamp Turin. Auf dem WordCamp London vor vier Wochen war ich noch sicher, dass ich dieses WordCamp nicht besuchen werde. Aber nur eine Woche später konnte ich einfach nicht widerstehen und habe meine Pläne geändert 🙂
Freitag: Contributor Day
Da ich das Ticket nur zwei Wochen vor dem WordCamp gekauft habe, waren eigentlich alle Tickets für den Contributor Day schon verkauft. Aber zum Glück konnte das Orga-Team noch etwas Platz finden und so konnte ich doch noch teilnehmen. Für das bevorstehende WordCamp Europe bin ich ja im Orga-Team und entwickle dabei aktuell an einem neuen Standard-Theme für WordCamps. Daran habe ich dann am Contributor Day gearbeitet. Ich hoffe, ich kann euch das Resultat davon bald mal vorstellen. Es gab außerdem einen kleinen Workshop zum Thema VVV, was mir sehr entgegen kam, da ich gerade ein neues Setup mit dem Meta-Environment für die Arbeit am neuen Theme aufgesetzt hatte.
Samstag: Konferenz Tag
Am Abend haben sich noch einige Leute in Turin zu einem netten Abend getroffen. Am zweiten Tag ging es dann gegen 10 Uhr mit dem Konferenztag weiter. Das WordCamp Turin hatte zwei Tracks und es gab zu fast jeder Zeit auch einen englischsprachigen Vortrag.
Know your users
In London habe ich die Session von Tammi Lister leider verpasst. Umso mehr habe ich mich gefreut, ihn in Turin sehen zu können. Sie hat über ihre Erfahrungen bezüglich Benutzer-Tests gesprochen. Sie hatte sehr schöne und illustrative Folien vorbereitet und dabei gezeigt, was User-Tests wirklich sind. Sie hat sogar ihren Talk mit einem kleinen Test begonnen, bei dem man sich einfach melden sollte. Sie erklärte dann, auch das sei ein Nutzer-Test. Im Grunde hat sie also erklärt, dass es gar nicht so schwer ist, einen Nutzer-Test zu machen und dass man sich nicht so sehr mit Prozessen aufhalten, sondern einfach loslegen sollte.
Getting Started With WordPress Plugin Development
Im zweiten Slot gab es keinen englischen Talk. Aber im dritten hat dann Thomas Vitale gezeigt, wie einfach es ist, ein Plugin zu schreiben. Er hat sich für seine Session auch einen witzigen inoffiziellen Titel überlegt 😉
Ich fand seine Erklärungen wirklich sehr gut, vor allem, wie er die Interaktion von Actions und Filtern mit dem WordPress Core visualisiert hat.
Writing testable code in WordPress
Da ich den Talk von John Blackbourne im Anschluss schon in London gesehen hatte, habe ich eine kleine Pause gemacht und weiter am Theme gearbeitet. Nach dem Mittagessen ging es dann mit einem Vortrag von Luca Tumedei zum Thema „testbarem PHP-Code“ weiter. Er hat dabei die verschiedenen Testarten gegenübergestellt und ein paar Beispiele mit dem Testing-Framework Codeception gegeben.
Big little shame – A story of empowered user experience through localization
Die Session, auf die ich mich am meisten gefreut habe, war die von Caspar Hübinger, einem guten Freund aus Potsdam. Er hatte ja bereits letztes Jahr auf dem WordCamp Frankfurt über das Theme gesprochen. Dieser Vortrag war eine kleine Fortsetzung zu seinen Überlegungen zu einer größeren Geschlechtergerechtigkeit in den Übersetzungen des WordPress Core. Die Session war nicht nur für mich das Highlight des WordCamp. Ich habe ja schon viele Sessions auf vielen WordCamps besucht, aber diese war etwas wirklich Besonderes, nicht nur für mich:
Er wird seinen Vortrag beim WordCamp Berlin in einem Monat noch einmal in Deutsch halten. Ich bin schon sehr gespannt, wie er bei der deutschen Community ankommen wird.
Getting the REST API ready for Multisite
Die REST API ist ja einer der Fokus-Punkte für die Releases von WordPress in diesem Jahr. Daher ist es wichtig, dass sie endlich eine gute Umsetzung in Multisite-Installation bekommt (wie etwa diesem Blog). In seinem Talk ist Felix Arntz auf die aktuellen Probleme eingegangen, die die REST API aktuell mit Multisite hat. Manche Funktionen sind einfach noch nicht umgesetzt. Andere verhalten sich anders als das WordPress Backend.
Decluttering WordPress
Der letzte englische Talk war von Pascal Birchler. Er hat erklärt, wie man das WordPress Backend entrümpeln kann. Er hat dabei ein paar grauenvolle Beispiele gezeigt, wie WordPress Plugins das Backend zumüllen und wie das nicht nur Anfänger frustrieren kann. Er hat auch ein paar nützliche Tipps gegeben, wie man das Backend vereinfachen kann, damit Nutzer nur die Dinge sehen, die sie wirklich brauchen.
After-Party
Ich denke ich muss nicht erwähnen, dass es auf dem WordCamp Turin auch eine tolle After-Party gab. Hierbei gab es nicht nur sehr gutes italienisches Essen und viele gute Gespräche, sondern es wurde später am Abend sogar richtig getanzt.
Treffen einer neuen Community
Wie schon in Bilbao und Mailand im letzten Jahr, war es sehr interessant, mal eine andere Community kennen zu lernen und zu sehen, was sie vielleicht anders machen. Außerdem ist es immer schön, neue Leute zu treffen. Wenn man nur die lokalen WordCamps oder die großen, wie etwa WordCamp Europe oder WordCamp US besucht, dann verpasst man diese Gelegenheit.
Ich möchte mich an dieser Stelle herzlich bei den Organizern, den vielen Freiwilligen und der italienischen Community für eine tolle Erfahrung und eine tolle Zeit in Turin bedanken. Das WordCamp Turin wird sicher nicht mein letztes WordCamp in Italien gewesen sein 🙂