IMHO: Braucht die WordPress Community Frauen-Meetups?

Eigentlich wäre ja diese Woche wieder ein englischer Artikel an der Reihe gewesen und erst nächste Woche wieder ein deutscher. Aber da gerade in der deutschen WordPress Community ein Thema diskutiert wird, dass ich nicht unkommentiert stehen lassen möchte, kommt heute schon ein deutscher Artikel. Aber worum geht es denn überhaupt und wieso dieser Artikel?

Female WordPress Meetup Berlin

Der Grund für die Diskussion in dieser Woche war ein Meetup, das Frauen in der Berliner WordPress Community eingeladen hat, sich zusätzlich zum bisherigen Meetup einmal im Monat zu treffen, um sich zu vernetzen, Erfahrungen auszutauschen und Fragen zu beantworten. Organisiert wird das Meetup von Maja, die mit mir zusammen auch das „normale“ Meetup in Berlin organisiert.

Nachdem sie das Meetup angekündigt hatte (dazu erhält jedes Mitglied der Meetup-Gruppe eine Mail), kamen auch schon die ersten Anmeldungen rein. Aktuell haben 11 Teilnehmerinnen Interesse am Meetup gezeigt, das in zwei Wochen stattfinden soll.

Alles super, oder?

Leider nicht. Nachdem das Meetup von einem Mitglied der Berliner Community auf Twitter geteilt wurde, ganz ohne irgendeine Wertung (nur mit Titel und Link), kamen schon die ersten Zweifel auf, ob so ein Meetup notwendig ist und ob es vielleicht sogar gegen den Code of Conduct oder die „5 good-faith rules“ verstößt, zu denen wir uns als Organisatoren des Meetups in Berlin verpflichtet fühlen. Der erste Satz des Code of Conduct lautet wie folgt:

The WordPress Berlin User Group believes our community should be truly open for everyone.

Männer von einem Meetup auszuschließen geht also gar nicht. In einigen Tweet wurden Begriffe wie „Geschlechtertrennung“ verwendet und es wurde angeregt, dass es „mehr um Inklusion statt Separation“ gehen sollte. Das sind alles richtige Punkte und wir stehen absolut hinter diesen Aussagen.

Gibt es wirklich ein Problem?

Dass es nun in Berlin ein Meetup nur für Frauen gibt sahen einige als Indiz dafür, dass es ein Problem gäbe. Es wurde sogar unterstellt, dass bei einem Erfolg dieses neuen Formats ganz klar belegt wäre, dass das „normale Meetup“ Frauen diskriminieren würde und es nur deshalb überhaupt notwendig wurde, ein solches Meetup zu machen.

Dem muss ich als Organisator entschieden widersprechen. Und das tue ich nicht alleine, denn auch Maja ist der Meinung, dass es kein generelles Problem gibt. Aber man muss eben der Wahrheit auch mal ins Auge sehen und sich einfach mal die Zahlen vor Augen führen. Auf einem durchschnittlichen Meetup in Berlin sind wird etwa 25 Teilnehmer. Davon sind im Schnitt nur 3-4 Frauen dabei. Woran liegt das also? Vielleicht daran, dass Frauen schlechte Erfahrungen gemacht haben und deshalb nicht wiederkommen? Nein. Denn viele Frauen, die einmal ein Meetup besucht haben, kommen auch wieder. Liegt es daran, dass die Beschreibung des Meetups den Eindruck erweckt, Frauen seien nicht willkommen? Auch das ist nicht der Fall. Zumindest nicht von der Beschreibung her. Die Themenauswahl könnte aber ein Grund sein.

Frauen in der IT

Ein Aspekt der WordPress Community, den ich über alle Maßen schätze ist Wertschätzung von Frauen und der im, Vergleich zu anderen Bereichen in der IT, respektvolle Umgang miteinander. Dennoch gehört es zur traurigen Realität, dass es auch in der WordPress Community noch ein großes Missverhältnis bei den Geschlechtern gibt. Das ist auch auf jedem Meetup, WordCamp oder Event zu sehen. Manche Organisatoren haben schon überlegt, eine Art „Frauenquote“ bei Speakern einzuführen. Aber ist das die Lösung? Würde dies das richtige Signal aussenden? Hätte eine Frau vielleicht am Ende nicht vielleicht das Gefühl, sie wurde nur deshalb als Speakerin ausgewählt worden, um die Quote zu erfüllen? Genau das kann nicht das Ziel sein. Wir brauchen keine „Quotenfrauen“, wir brauchen echte Gleichstellung. Schon bei diesem Wort dreht sich jetzt vermutlich vielen der Magen um. Das Thema Gleichstellung, Geschlechtergerechtigkeit, Inklusion und was auch immer man als Begriffe wählt, haben doch ein Problem. Sie versuchen ein Merkmal einer Person als „anders“ darzustellen und eine Notwendigkeit zu schaffen, diese „anderen“ zu integrieren. Wieso beurteilen wir eine Person aufgrund ihres Geschlechts, ihrer sexuellen Orientierung oder sonstiger Merkmale? Ich würde mir ja wünschen, dass dies kein Thema ist. Der zweite Satz des Code of Conduct bringt das auch zum Ausdruck:

As such, we are committed to providing a friendly, safe and welcoming environment for all, regardless of gender, sexual orientation, disability, ethnicity, religion, preferred operating system, programming language, or text editor.

Aber wir müssen eben auch ehrlich eingestehen, dass es eben nicht alles gut ist und Frauen sich in einer IT-Community wohl fühlen. In den Regeln zum Meetup findet sich dieser Absatz:

5. Meetups are welcoming places where everyone works to foster an accepting environment which is free of discrimination, incitement to violence, promotion of hate, and general jerk-like behavior.

Und genau dort liegt das eigentliche Problem begraben. Von einigen Frauen aus der Community weiß ich, dass viele „technische Meetups“ eben nicht diskriminierungsfrei und dass es einige Männer gibt, die ein „jerk-like behavior“ an den Tag legen. Nicht mal nur gegenüber Frauen, sondern gegenüber allen, die sie für unerfahren halten. Ich denke das ist einer der Gründe, wieso es manche Frauen vielleicht gar nicht erst versuchen, auf unser Meetup zu gehen, aus Angst, es könnte bei uns genauso sein.

Ein Frauen-Meetup als Lösung?

Was waren also die Gründe für den Versuch, ein Frauen Meetup zu etablieren? Ging es Maja darum, eine „Parallelgesellschaft“ innerhalb der Community zu erzeugen? Wollte sie die Frauen vor den „bösen Männern“ schützen? Nein. Sie hat selbst viele Meetups besucht, die an Frauen gerichtet waren. Sie hat dort sehr positive Erfahrungen gemacht und wollte auch unseren (zukünftigen) Teilnehmerinnen einen solchen „geschützten Raum“ bieten, in dem sie den ersten Anschluss an die Community finden. Denn es sollte unser vorrangiges Ziel sein, Frauen in die Community zu integrieren und ihnen zu zeigen, dass es zwar auch bei uns nicht alles perfekt ist, dass wir als gesamte Community aber ein Interesse daran haben, dies zu ändern. Daher ist das Frauen-Meetup hoffentlich für viele nur der erste Schritt, sich in der Community wohl zu fühlen. Wenn uns dies gelingt, dann haben wir nicht „ein Problem in der ganzen WordPress Community aufgezeigt“, wie es manche Tweets suggerieren, sondern wir haben einen Weg gefunden, für Frauen eine einladende Atmosphäre zu schaffen, die sie von der Offenheit der Community überzeugen kann.

Aktuell hat das Meetup bereits 11 interessierte Teilnehmerinnen (und es ist nur Platz für 15). Vier davon waren noch nie bei einem Meetup. Die Gründe hierfür können auch andere sein, aber sollten wir uns nicht freuen, dass das neue Format dazu beigetragen hat, dass sich diese Teilnehmerinnen nun in die Community einbringen möchten? Ich würde mir jedenfalls wünschen, dass dies auch die anfänglichen Kritiker im Nachhinein anerkennen werden.

Fazit

War es also falsch, einfach mal so ein Frauen-Meetup zu versuchen, ohne es mit der Community abzusprechen? Nein! Vielleicht ist der Start etwas unglücklich verlaufen und man hätte es besser kommunizieren können, worum es uns damit geht. Aber auch in Gesprächen mit Verantwortlichen aus der Community-Organisation wurde die Idee überwiegend positiv gesehen. Der einzige Kritikpunkt war, dass wir vielleicht eine „Begleiter-Regelung“ aufnehmen sollten. Es wäre also in Ordnung, wenn jede Frau einen Gast, auch einen männlichen, mitbringen darf. Aber was wäre denn dann mit den Männern, die auch kommen wollen und keine Begleitung haben?

Ich denke, wir sollten einfach das erste Meetup mal abwarten. Maja wird dort auch dieses Thema zur Sprache bringen und ein Stimmungsbild erheben, wie die Gruppe dazu steht. Mit der Idee des Meetups sind wir übrigens auch keine revoltierenden Vorreiter. Es gibt beispielsweise die Rails Girls, Girls in Tech, Digital Media Women, Geekettes, WP Women DE und Initiativen wie etwa Girls Who Code oder Girl Develop It. Ich unterstelle einfach mal allen diesen Organisationen, dass es ihnen genauso wenig wie Maja und mir darum geht, eine „Parallelgesellschaft“ zu schaffen. Es geht uns darum, Frauen die Unsicherheit zu nehmen und ihnen einen einladenden, ermutigenden und sicheren Weg in die große WordPress Community zu bieten. Ich bin mir sicher, dass die großartige weltweite Community dann ihr übriges tun wird, damit sich diese Frauen willkommen und dazugehörig fühlen.

Solltet ihr aber Vorschläge haben, wie wir unserer Idee vielleicht besser kommunizieren können oder falls ihr vielleicht sogar selbst solche Events gegründet oder besucht habt, dann würde ich mich sehr freuen, wenn ihr mit eure Erfahrungen und Meinungen hierzu mitteilen könntet.

Veröffentlicht von

Bernhard ist fest angestellter Webentwickler, entwickelt in seiner Freizeit Plugins, schreibt in seinem Blog über WordPress und andere Themen, treibt sich gerne bei den WP Meetups in Berlin und Potsdam herum und läuft nach Feierabend den ein oder anderen Halbmarathon.

11 Kommentare » Schreibe einen Kommentar

  1. Schön geschrieben, Bernhard.

    Da ihr von 15 Plätzen schon 11 belegt habt, gibt der Erfolg Euch doch offensichtlich recht, ein solches Format mal auszuprobieren.

    Und ansonsten möchte ich sagen:
    a) Männer und Frauen sind nicht gleich – wohl aber gleichwertig … not the same, but equal
    b) Wahrscheinlich bedeutet es nicht den Untergang des Abendlands, wenn bei einem Meetup mal keine Kerle dabei sind. Warum haben da so viele ein Problem damit?

    • Hallo Andi, danke für deinen Kommentar. Ich denke die Befürchtung von vielen ist, dass ein solches Meetup eine Spaltung in zwei Gruppen bedeuten könnte oder dass es ein Signal aussendet, dass Frauen auf dem anderen Meetup nicht respektiert werden. Aber genau das sind nicht die Gründe, aus denen heraus die Idee entstanden ist und ich sehe diese Gefahr auch nicht. In 2 Wochen wissen wir dann mehr 🙂

  2. Moin Bernhard,
    vielen Dank für die Statements!
    Eine Diskussion über die Ausrichtung und Weiterentwicklung eines Meetups ist immer hilfreich.
    2x im Monat ein Meetup in Berlin!!! … wäre doch schön!

    Ich sehe schon berechtigte Kritikpunkte im aktuellen Ankündigungstext auf Meetup.com: zwischen den Zeilen lese ich „Abgrenzung“.
    Das „wolln wa ja nich“ kommt im Laufe der Diskussion – etwas im Rechtfertigungsmodus.

    Ich finde es durchaus verständlich, wenn mit zunehmender Meetupgröße Zellteilungstendenzen einsetzen.
    Unabhängig von Sachthemen eine Ab-Teilung „female WordPress-Meetup“ zu etablieren, will schon überlegt sein. Klar, dass die Gründe für diesen Schritt hinterfragt werden!
    Zitat: “ … für Frauen eine einladende Atmosphäre zu schaffen, die sie von der Offenheit der Community überzeugen kann“
    Tja! Braucht es dazu ein *weibliches* Meetup??
    Sind die normalen Meetups zu nerdig? Gibt es zu wenig Anfängerthemen? … zu wenig Grafik-Designerinnen-Themen?
    (Ja, ich weiß! Die Klischees … Es mag ja sein, dass Themen wie Datenkomprimierung wenig Interesse beim weiblichen Publikum finden.) Gibt es Schwellenängste bei Frauen? Fühlen sich Frauen unwohl? Welche Teilnehmerinnen sollen eigentlich erreicht werden?

    Und wie gelingt die Themenmischung, die ALLE zusammenbringt?
    Letztlich sehe ich Themen-Vielfalt als einen wichtigen Erfolgsfaktor für ein gutes Meetup. Meetups sind prickelnd weil sie bunt sind.
    Das offene kollegiale, auch multidisziplinäre *Miteinander* wäre m. E. ein sehr wichtiger Punkt, wenn es um die Frage geht „Wie sieht ein gelungenes Meetup aus?“

    Ich drücke dem weiblichen WordPress-Meetup die Daumen!

    • Danke für deine Meinung Friedhelm.

      Auch andere Kommentar gingen in die Richtung, ob nicht ein Meetup für Anfänger sinnvoller wäre, als eines für Frauen. Es gibt Gründe, aus denen ich mich dem anschließen könnte, aber auch solche, die dagegen sprechen.

      Fast alle Frauen, die mir in den vergangenen Tagen hierzu Feedback gegeben haben, konnten fast nur von positive Erfahrungen aus der WordPress Community berichten. Nichtsdestotrotz gibt es leider in Berlin sehr viele andere IT Events, die nicht so offen und einladend sind. Vermutlich gibt es auch deshalb einen Berlin Code of Conduct, der dem von WordPress in großen Teilen entspricht und dem sich viele Gruppen verpflichtet fühlen.

      Bezüglich der Themenvielfalt bin ich ja schon in den anderen Antworten ein wenig auf unsere Planungen und Überlegungen eingegangen. Am Ende kommen die Themenvorschläge aber immer von den Teilnehmern. Und wenn uns das Female Meetup dabei helfen kann, hier einen besseren Mix für das reguläre Meetup zu bekommen, wäre das doch ein super Bonus 😉

  3. Verstehe ich das richtig, dass deine Hauptbegründung für das Frauen-Meetup die ist, dass die Frauen nicht einem „jerk-like behaviour“ einiger Männer ausgesetzt sind, die die „Unprofessionaliät“ anderer (Frauen) mit verächtlichem Verhalten behandeln?
    Ist nicht diese Aussage an sich sexistisch, weil sie Frauen generell Unwissen (in Punkto WordPress) unterstellt? Also das alte „Frauen und Technik, das verträgt sich nicht“, „Frauen können nicht autofahren“ etc. Thema?
    Wäre es hier nicht sinnvoller, 1. solches Verhalten bestimmter „Profis“ direkt anzusprechen und einzuschreiten, wenn es passiert und/oder 2. ein WP Meetup für Anfänger aller Geschlechter anzubieten, anstatt grundsätzlich Frauen als Anfänger zu diskriminieren?

    Versteh mich nicht falsch, ich würde nicht grundsätzlich ein Frauen-Meetup verteufeln wollen, sehe aber eine solche positive Diskriminierung auch kritisch, insbesondere wenn ich dann so eine Begründung lese, wenn ich sie denn richtig verstanden habe.
    Denn in der Begründung sehe ich falsche (wenn nicht sogar sexistische) Schlüsse gezogen, wenn „Anfänger“ mit „Frau“ gleichgesetzt wird.

    • Vielen Dank für deinen Kommentar Andreas. Leider ist er bei dir wohl etwas falsch angekommen. Ich habe in meinem Artikel weder Frauen mit Anfängern gleichgesetzt, noch habe ich einen Schutz vor „jerk-like behaviour“ als Hauptargument gesehen. Ich denke mal dieser Eindruck ist durch den Verweise von Jessicas Artikel fälschlicherweise entstanden.

      Jessica hat in ihrem Artikel (genau so wie Michaela in ihrem Kommentar) berichtet, dass sie selbst dieses Verhalten aus der WordPress Community nicht gewohnt ist. Auch ich würde (als Mann) sagen, dass dies nicht wirklich ein Problem in der Community darstellt. Sehr wohl ist es aber ein Problem in vielen anderen Communities in der IT Welt und auch in einigen Gruppen oder auf Events. Daher ja auch meine Vermutung, dass sie solche Veranstaltungen eher meiden. Genau hierzu kann eben das Frauen-Meetup dienen. Es lädt gezielt Frauen ein, sich in einer geschützten Umgebung ein Bild von der WordPress Community zu machen. Ich bin mir sicher, dass sie dann erkennen, dass ihnen auf dem „normalen Meetup“ ein solches Verhalten nicht entgegengebracht wird.

      Zu einem ersten Vorschlag: Falls wir als Organisatoren ein solches Verhalten bemerken, schreiten wir entschieden ein. Dazu haben wir uns ja auch selbst mit unseren Regeln verpflichtet. Zu deinem Vorschlag, das Meetup mehr für Anfänger aller Geschlechter auszurichten, sind wir ebenfalls dabei etwas zu planen. Solchen Teilnehmern ist oft mit anderen Formaten wie etwas Workshops geholfen. Denn selbst wenn das Thema sehr einsteigerfreundlich ist, kann man doch in 20-30min nicht wirklich viel Wissen vermitteln, mit deinen diese Gruppe dann sicherer im Umgang mit WordPress wird. Daher wollen wir genau hierfür demnächst wieder Workshops anbieten.

  4. Die Diskussion selbst habe ich gar nicht mitbekommen – ich bin hierauf erst durch den WPLetter aufmerksam geworden.

    Ich muss zugeben, bei solchen „Women Only“-Geschichten dreht sich mir persönlich immer ein bisschen der Magen um – gerade weil ich das Gefühl habe, dass dadurch Vorurteile eher geschürt als beseitigt werden.

    Ich hatte als Frau in der WP Community noch nie das Gefühl, einen geschützten Raum zum Austausch zu benötigen. Klar gibt es immer mal Männer die sehr nerdig unterwegs sind – aber deren „Arroganz“ betrifft aus meiner Sicht technisch weniger bedarfte Frauen wie Männer gleichermaßen. Davor „schützen“ würden eher reine Anfänger-Meetups als reine Frauen-Meetups denke ich.

    Und ich denke, es ist eine Frage der Moderation von solchen Meetups, ob „Jerks“ einen Raum bekommen oder nicht.

    Ich administriere die nach meinem Kenntnisstand zweitgröße WordPress-Facebook-Gruppen in Deutschland, und dort ist ganz klare Ansage dass Aussagen wie „Bist Du zu blöd zum Googlen“ oder „Wie kann man sich allein eine WordPress-Seite erstellen wenn man davon keine Ahnung hat“ strikt verboten sind.

    Ich glaube, das hat sehr viel damit zu tun dass in meiner Gruppe ein sehr hoher Frauenanteil zu verzeichnen ist – ohne dass die Gruppe ein „Women only“ ist.

    Aber ich will die Idee nicht verteufeln. Jede Frau tickt anders – und so, wie es einen Markt für „Rhetorik für Frauen“, „Yoga für Frauen“ und spezielle Handerwerker-Kurse nur für Frauen gibt werden die Women-Only MeetUps sicher auch Ihre Zielgruppe haben die für dieses Angebot sehr dankbar ist.

    Ich persönlich finde es trotzdem sehr schade, dass es notwendig ist so etwas einzuführen. Aus meiner Sicht sorgt es tatsächlich für eine „Grenze“ in den Köpfen. Nicht weil Männer ausgeschlossen sind sondern weil Frauen damit wieder eine Sonderrolle, nämlich die der beschützenswerten WordPress-User, zugeteilt bekommen.

    Herzliche Grüße
    Michaela

    • Vielen Dank für deine Meinung Michaela!

      Ich bin ja selbst in deiner Facebook-Gruppe sehr aktiv und bekomme da auch immer mal wieder mit, dass ein unangebrachtest Verhalten leider beide Geschlechter treffen kann. Du (und die anderen Moderatoren) machst aber einen guten Job dabei, dieses Verhalten gleich zu unterbinden.

      Ich sehe aber Meetups und reine Online-Gruppen unterschiedlich. Wenn man auf einer Veranstaltung einem solchen Verhalten direkt ausgesetzt ist, kann man sich der Situation nicht so einfach entziehen. Es sei denn, man verlässt die Veranstaltung. In einer Online-Gruppe fühlt man schon aufgrund einer höheren Anonymität mehr geschützt.

      Wir haben in der Beschreibung des Meetups auch gezielt auf eine Formulierung „geschützte Umgebung“ oder ähnliches verzichtet. Denn das würde wirklich die falsche Schlussfolgerung ermöglichen, dass es im Meetup normalerweise ein Problem damit gibt, was nicht der Fall ist.

      Wie schon in anderen Kommentaren erwähnt, wäre ein weiteres Meetup für alle Anfänger zwar denkbar, aber ich halte ein anderes Format hier für sinnvoller. Darüber hinaus etablieren wir aktuell eine „Happiness Bar“, wie man sie auch von WordCamps kennt, bei deinen dann im Rahmen des Meetups gezielt auf Fragen und Probleme von Anfängern eingegangen wird.

  5. Hallo Bernhard,
    würde es das in Salzburg geben, wäre ich ganz klar dabei.
    Versteh mich nicht falsch – ich habe nichts gegen Männer, aber bei einer Frauengruppe hätte ich die Hoffnung, dass mehr Anfänger-Fragen kommen und es nicht zu technisch wird. Vorurteile? Mag sein, aber meine Erfahrung im persönlichen Umfeld hat mir gezeigt, dass unheimlich viele Nutzerinnen nur Bild und Text bearbeiten können und nichts über die Hintergründe wissen. Erstaunlicherweise wird mein noch viel zu kleines Wissen oft als groß empfunden. Nach dem Motto: „Ich weiß. dass ich nichts weiß“ bin ich aber stets bestrebt mich zu verbessern, weil es mich ehrlich interessiert.
    Optimal wäre sicher ein Anfänger-Meet-up, wie es Michaela geschrieben hat.
    Viele Grüße aus Österreich
    Elena

    • Vielen Dank für dein Feedback Elena,

      leider ist mir aktuell nur ein aktives Meetup in Österreich bekannt und das ist in Wien. Da wäre für dich der Weg nach München kürzer, aber wohl auch nicht unbedingt regelmäßig zu machen.

      Kennst du denn noch andere potentielle Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Salzburg? Dann könntet ihr ja selbst ein Meetup gründen. Dazu braucht es eigentlich nicht sehr viel. Auf dem Blog der deutschsprachigen WordPress Community findest du viele Tipps von Organisatoren, auch von mir. Und falls ihr wirklich überlegt ein Meetup zu gründen, dann meldet euch einfach und wir helfen euch gerne bei den ersten Schritten weiter.

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