Ein Nachruf auf ein treues Plugin: Backend Localization

In weniger als zwei Wochen ist der Release der neuen WordPress Hauptversion 4.7 geplant. Mit dabei wird eine Funktion sein, die das zweite Plugin überflüssig machen wird, dass ich damals geschrieben habe.

Die Anfänge meines zweisprachigen Blogs

Als ich meine Blog am 21. Juni 2009 gestartet habe, war es das Ziel, den Blog in Deutsch und Englisch zu betreiben. Damals habe ich mich nach einiger Recherche das Plugin qTranslate entschieden. Nach drei Jahren war ich aber mit dem Plugin nicht mehr zufrieden und habe eine Migration zu MultilingualPress durchgeführt.

Eine Funktion, die ich aber bei qTranslate von Anfang an für unverzichtbar hielt (und die dann fehlte), war der Umschalter für die Sprache im Backend. Für einige andere Seiten wollte ich diese Funktion damals auch schon haben, brauchte aber keine Mehrsprachigkeit im Blog. Also musste hierfür eine andere Lösung her. Es gab zwar damals mit WP Native Dashboard bereits ein Plugin, aber entweder habe ich es nicht gefunden, oder aber es hat für mich nicht wirklich funktioniert.

Mein zweites Plugin

Also habe ich mich dazu entschieden, die Funktion aus qTranslate zu extrahieren und in ein eigenes Plugin zu packen. Der 1. September 2009 war wohl der Geburtstag von Kau-Boy’s Backend Localization. Ja, damals habe ich meine Plugins noch mit meinem Username benannt. Das war damals noch total in Mode 🙂

Durch das Plugin konnte ich nicht nur mehrsprachige Blogs im Backend umstellen, sondern eben jede WordPress Installation. Gerade bei Blogs in einer Sprache, die ich nicht spreche, hat mir das geholfen. So habe ich beispielsweise einmal einem Nutzer beim Aufsetzen eines Blogs in Englisch und Arabisch geholfen. Das wäre ohne das Plugin wirklich schwer geworden. Aber auch bei der Arbeit an meinen Artikel, bei denen ich oft Screenshots in der richtigen Sprache angefertigt habe, hat es mir selbst sehr weitergeholfen.

Bemühungen zu einer Umsetzung im Core

Vor über zwei Jahren gab es dann ein Ticket im Trac, das genau eine solche Funktion im Core sehen wollte. Auch wenn ich wusste, dass damit mein Plugin ersetzt werden würde, war ich sofort begeistert von der Idee. Im letzten Jahr haben sich dann auf dem Contributor Day des WordCamp Köln einige Entwickler zusammengesetzt und das Thema auf die Agenda gebracht. Vor allem Dominik Schilling und Pascal Birchler haben sich für das Thema engagiert und auch die Entwicklung eines Patches vorangetrieben.

Einzug in den Core in WordPress 4.7

Vor etwa 3 Wochen war es dann soweit und die Funktion kam in den Core. Heute habe ich mir endlich mal die Zeit genommen die Funktion zu testen. Bei meinem ersten Test hat die Funktion sehr gut funktioniert. Die neue Einstellung findet ihr eurem Nutzerprofil:

backend-language-in-wordpress-4-7

Man kann die Sprache auch aktuell nur dort umstellen. Ein Admin kann sie aber für einen neu erstellen Nutzer nach dem Anlegen des Nutzers festlegen. Wird nichts ausgewählt, dann wird die Seitensprache verwendet.

Plugin löschen oder fortführen?

Nachdem also die Hauptaufgabe meines Plugins im Core gelöst wird, stellt sich für mich die Frage, ob ich das Plugin löschen, oder mit einige speziellen Funktion fortführen soll. So gibt es etwa die Funktion zur Auswahl der Sprache schon beim Login:

backend-language-login-select

Ein weiterer Unterschied ist der schnelle Wechsel der Sprache über einen Klick auf die Sprachen in der Sidebar:

backend-language-toggle-links

Aktuell funktionieren beide Funktionen mit der aktuellen Entwicklerversion von WordPress 4.7 nicht mehr.

Daher meine Frage an euch, die mein Plugin vielleicht schon länger einsetzen: Möchtet ihr diese beiden Funktionen erhalten sehen? Oder darf sich mein Plugin nach 7 Jahren in den verdienten Ruhestand begeben? Ich bin gespannt, was ihr dazu meint. Habt ihr die Funktionen genutzt, oder sind sie verzichtbar? Gerade die Flaggen haben mich schon länger gestört, denn Flags are not languages 🙂

Veröffentlicht von

Bernhard ist fest angestellter Webentwickler, entwickelt in seiner Freizeit Plugins, schreibt in seinem Blog über WordPress und andere Themen, treibt sich gerne bei den WP Meetups in Berlin und Potsdam herum und läuft nach Feierabend den ein oder anderen Halbmarathon.

3 Kommentare » Schreibe einen Kommentar

  1. Ich finde die Auswahl beim Login als Feature spannend, aber ehrlich gesagt habe ich sie nie wirklich genutzt und auch die Umschalter im Backend nicht. Für mich reichte es immer, dass ich das Backend selbst in Deutsch oder Englisch haben konnte und das Frontend in Sprachen, die ich nicht verstanden habe. Und dafür reichte die Einstellung pro Nutzerprofil. Vielen Dank für das Plugin! Hat mir bei einem meiner ersten WP-Projekte gute Dienste geleistet. Eine schöne Ehre, dass es nun als Core-Funktion „ewig“ weiterleben wird. 🙂

  2. Persönlich halte ich die Auswahl beim Login für spannend, auch wenn das Plugin bisher nicht kannte. Die Menüpunkte im Backend halte ich jedoch für zu tief positioniert. Wenn überhaupt machen Sie ganz oben in der schwarzen Admin-Leiste Sinn.

  3. Hallo.
    Ich bin erst vor Kurzem auf dein Plugin gestoßen, finde es aber super, weil es ein Problem behebt, das mich lange beschäftigt hat! Mein Frontend ist in Englisch, die Administratoren kommen aber aus allen Teilen der Schweiz, sprechen also Deutsch, Französisch oder Italienisch. Wegen eines Konfliktes mit einem anderen Plugin (WP-Members) musste ich das ganze WordPress auf Englisch einstellen, was etwas mühsam ist. – Dank deines Plugins habe ich nun alle Möglichkeiten der Sprachwahl und der Konflikt besteht nicht mehr. Zudem ist die Sprachauswahl beim Login super für alle Nutzer! – Also bitte, auf keinen Fall aufhören, ich danke dir herzlich!!
    Gruß
    L

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