Wie erstelle ich Landing Pages ohne Plugins?

In einem neuen Projekt wurden mehrere WordPress Plugins verwendet um „Landing Pages“ zu erstellen. Einige dieser Plugins wurden aus dem Plugin-Verzeichnis entfernt, erhalten also somit keine (Sicherheits-)Updates mehr. In einem Telefonat wurde sehr schnell klar, dass es eine unterschiedliche Vorstellung davon gab, was eine Landing Page überhaupt ist.

Was ist eine Landing Page

Es gibt nicht die eine perfekte Definition für eine Landing Page. Für mich kann es im einfachsten Fall eine einzelne statische Seite auf einer Website sein, die alle Informationen präsentiert, um das Hauptziel zu erreichen. Die Seite wird über einen Permalink erreicht, der entweder über die passenden Suchbegriffe in einer Suchmaschine gefunden wird, oder der in sozialen Netzwerken verbreitet wird.

Landing Pages können auch sehr viel komplexer werden, abhängig von den Zielen, die sie erreichen wollen (Dinge, verkaufen, neue Registrierungen erhalten, etc.) und hierzu können verschiedene Techniken eingesetzt werden, um diesen Erfolg zu messen.

Eine einfache Landing Page

Viele würde argumentieren, dass eine Landing Page keine, oder nur eine sehr eingeschränkte Navigation hat, und auf der Seite eher über sogenannte „Call to Action Buttons“ (z.B. zu Shop, Bestellung, Registrierung, etc.) navigiert wird. Auf komplexeren Seiten mit einer langen Navigation, einer Sidebar und einem großen Footer, möchte man diese Elemente eventuell entfernen. Aber hierzu ist nicht immer ein Plugin notwendig, denn WordPress bringt eine sehr viel einfacherer Methode mit.

Erstellen eines „Landing Page“ Templates

Wenn ihr eine Seite erstellt, dann könnte ihr ein „Template“ im „Seite“ (oder „Beitrag“) Tab im Block-Editor auswählen. Diese Templates werden von eurem Theme zur Verfügung gestellt (falls dieses welche hat), ihr könnt aber auch in eurem Child-Theme selbst welche anlegen. Mehr Informationen zum Anlegen von Seite-Templates findet ihr im Theme Handbook, aber oft reicht es aus, wenn ihr die page.php, singular.php oder index.php Datei in euer Child-Theme kopiert, dieser einen neuen Namen gebt (hier wird oft „page-“ als Präfix davor geschrieben) und dann am Anfang der Datei einen Kommentar mit dem Namen einfügt:

<?php
/**
* Template Name: Landing Page
*/

Genau darunter findet man in der Regel einen Aufruf für get_header() was dazu dient die header.php Datei aus dem Theme zu laden. An dieser Stelle können wir ebenfalls ansetzen, um das Seiten-Template ein wenig anzupassen und einen anderen Header zu laden. Hierzu übergebt ihr an die Funktion einen String:

get_header( 'landing-page' );

Wenn ihr die Funktion in dieser Weise aufruft, dann wird WordPress versuchen eine Datei header-landing-page.php anstelle der Standarddatei zu laden. Hierzu kopiert ihr wieder die header.php Datei aus und benennt diese entsprechend um. Nun könnt ihr euch in dieser Datei austoben. Ihr könnt die Navigation komplett entfernen, eine andere Navigations-Position nutzen oder selbst Dinge wie das Logo oder anderes in diesem Template ändern.

Erstellen von Inhalten für die Landing Page

Nachdem wir mit diesem Schritt fertig sind und unseren neuen (und vielleicht reduzierten) Header erstellt haben, können wir uns um die Inhalte der Seite kümmern. Aber das ist wirklich einfach, denn der Block-Editor liefert eigentlich schon die wichtigsten Elemente mit, die man für eine Landing Page braucht, inklusive einfach zu verwendender Buttons.

Die Zukunft von Landing Pages

Während dieser Ansatz noch immer eigenen Coder erfordert, ist eine neue Art der Umsetzung von Landing Pages schon in Sicht: Full-Site-Editing! Sobald es in WordPress (und Themes) verfügbar ist, müsst ihr keine Seiten-Templates mehr in einem Child-Theme erstellen. Ihr könnt dann einfach das gesamte Layout der Seite anpassen. Das Hinzufügen/Entfernen von Navigations-Menüs wird dann so einfach wie das Bearbeiten der Inhalte der Seite. Dann werden es spezielle Landing Page Plugins wirklich schwer haben es zu rechtfertigen, dass man noch ein zusätzliches Plugin benötigt.

Veröffentlicht von

Bernhard ist fest angestellter Webentwickler, entwickelt in seiner Freizeit Plugins, schreibt in seinem Blog über WordPress und andere Themen, treibt sich gerne bei den WP Meetups in Berlin und Potsdam herum und läuft nach Feierabend den ein oder anderen Halbmarathon.

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