Ich schreibe diesen Blogbeitrag, während ich noch immer in Griechenland bin. Dieses Jahr habe ich das WordCamp in einer anderen Rolle erlebt. Nachdem ich 2017 dem Organisationsteam beigetreten und bis letztes Jahr alle Veranstaltungen vor Ort mitorganisiert habe, bin ich zum Event in Athen in einer anderen Rolle gereist.
Meine erste Reise nach Griechenland
Wie schon so oft in den vergangenen Jahren hatte ich auch dieses mal wieder die Gelegenheit ein neues Land durch ein WordCamp kennenzulernen. Es was meine erste Reise nach Griechenland und somit natürlich auch mein erster Besuch von Athen. Begonnen habe ich die Reise am Freitag vor zwei Wochen. Wir haben ein wenig die Sehenswürdigkeiten der Stadt angesehen. Der Besuch der Akropolis was natürlich Pflicht und die Erfahrung war es auf jeden Fall wert. Aber Athen hat sehr viel mehr zu bieten. Nicht nur historische Plätze, sondern auch tolles Essen.
Remote Arbeiten
Seit ich am 1. Oktober zu Inpsyde gewechselt bin, habe ich die Freiheit, von überall aus zu arbeiten. Und da Athen nur 1 Stunde Zeitunterschied zu Berlin habe, konnte ich recht einfach von Montag bis Mittwoch arbeiten. Andere Inpsyder kamen am Mittwoch an und wir haben uns dann abends zu einem schönen Abendessen getroffen.
Donnerstag: Contributor Day
Genau wie in den vorherigen Ausgaben des WordCamp Europe begann das Event mit dem Contributor Day. Ich hatte am Morgen noch ein paar Dinge zu erledigen und war daher erst vor Ort, als sich die Gruppen bereits gefunden hatten. Ich bin an den „Meta + WordCamp“ Tisch gegangen und habe versucht ein wenig an dem Ticket zu arbeiten, das ich beim WordCamp Asia im Februar angefangen hatte. Aber da ich auch zu einem Panel eingeladen wurde, habe ich auch etwas Zeit damit verbracht, um mit zwei anderen Panelists an den Themen zu arbeiten. Direkt um Anschluss musste ich auch schon wieder gehen, weil wir das Hotel wechseln mussten. Es war also insgesamt kein so effektiver Contrbutor Day, wie ich es mir gewünscht hatte.
Am Abend war ich dann als Speaker zu „Social“ eingeladen. Eine tolle Gelegenheit, um alte Freude zu treffen und neue zu machen.
Freitag: der erste Konferenztag
Obwohl ich etwa 10min zu spät war, habe ich die Opening Remarks nicht verpasst. Wendie, die Leiterin des Volunteer-Teams, hat als Einhorn verkleidet das Publikum etwas aufgeheizt:
Direkt nach den Opening Remarks bin ich in den ersten Vortrag gegangen.
Test instead of guessing – generate more leads through growth hacking
Dieser Vortrag wurde von meiner Kollegin Viola gehalten. Selbst wenn ich mit dem Thema in meinem Job nicht viel zu tun habe, war es doch ein faszinierendes Thema und Viola hatte es perfekt vorbereitet. Man konnte spüren, dass sie sehr für das Thema brennt und es war kaum zu glauben, dass dies ihr erster Vortrag auf einem WCEU (oder anderen Event dieser Größe) war.
Nach diesem ersten Slot habe ich mich erneut mit den anderen Panelists getroffen und wir haben die Themen für Samstag gesammelt, über die wir sprechen wollten, und auch Antworten auf Fragen vorbereitet, die vielleicht aufkommen werden. Nach dem Mittagessen bin ich dann in eine Runde von drei Lightning-Talks zum Themenkomplex AI gegangen.
Take your WordPress website to another level using AI translation
Dario hat eine kurze Einführung in das Problem von Übersetzungen gegeben und wieso es wichtig ist, eine Website in mehrere Sprachen zu übersetzen, um potenziell mehr Menschen anzusprechen. Er hat über die verschiednene Lösungen zur Übersetzung einer WordPress-Website gesprochen und wieso es für diese wichtig sein wird, die verschiedenen Überserzungs-AIs zu integrieren.
Innovating inclusion: harnessing AI for accessibility
Im zweiten Lightning-Talk hat Sarah den Fokus auf Barrierefreiheit gelegt und gezeigt, wie eine AI helfen kann, diese zu verbessern. Sie hat ein paar Tools vorgestellt, die automatische Tests auf Barrierefreiheit für eure Website durchführen können. Sie hat auch einen Dienst gesprochen, der ein WordPress-Plugin zur Verfügung stellt, mit der man über ein „Overlay“ die Barrierefreiheit verbessern könnte. Ich persönlich empfehle solche Lösungen habe nicht, da sie oft die eigentlichen Probleme nicht wirklich beheben können.
Content creation with the help of AI
Der finale Lightning-Talk dieser Runde wurde vom deutschen Community-Mitglied Silvio gehalten. Man hat gemerkt, dass es sein erste WCEU-Vortrag war, denn er war sehr nervös. Er hat aber eine sehr interessante Fallstudie gezeigt, bei der er einmal einen Menschen und einmal eine AI zu den gleichen Themen Beiträge schreiben ließ. Dabei war die Conversion Rate der AI etwas besser als die des Menschen. Ich hoffe, das wird kein Trend.
Women and non-binary folx of WordPress
Nach diesen Vorträgen in Track 1 bin ich dann in den Track 2 geeilt. Dort habe ich mit ein spannendes Panel von Menschen aus der WordPress Community angesehen, die über ihre persönlichen Erfahrungen als Frauen oder nichtbinäre Personen in der Community gesprochen haben. Es gab eine paar sehr spannende Themen, eine davon zum Thema Fragen nach Vorträgen. Es wurde empfohlen, dass diese optional sein sollten. Ich mag diese Idee wirklich sehr und bin gespannt, ob einige zukünftige WordCamp damit experimentieren werden.
You say you support women in tech
Den letzten Vortrag des Tages hat Amy gehalten. Darin hat sie sehr persönliche Erfahrungen als alleinerziehende Mutter, Frau in der IT und Opfer von häuslicher Gewalt erzählt. Die hat viele gute Tipps gegeben, was Unternehmen tun können, wenn sie Frauen in der IT wirklich unterstützen wollen. Das ist genau dir Art der Vorträge, die ich auf einem WordCamp Europe sehen will.
Am Abend war ich dann zu mehreren Parties eingeladen, habe es aber nur zur „Pride“ Party geschafft, die von Yoast mitorganisiert wurde. Schon in Bangkok hatte ich daran teilgenommen.
Samstag: der zweite Konferenztag
Den zweiten Tag habe ich etwas später begonnen und die Zeit vor dem Panel genutzt, um ein paar Sponsoren zu besuchen und mich mit mehr Leuten zu treffen. Dann war es an der Zeit mich für mein erstes Panel (meinen ersten Talk) auf einem WordCamp Europe.
WCEU Globals: future of WCEU
Ich durfte die Bühne mit Lesley, Taeke, Rocío, Moncho und Tess, den vorherigen Global Leads von WCEU 2020 – 2022, teilen. Leider konnte Jonas nicht mit dabei sein in Athen. Wir haben über verschiedene Aspekte der Organisation eines Events dieser Größe gesprochen und was wir uns für die Zukunft wünschen würden. Ich weiß noch immer nicht, ob ich in Zukunft erneut dem Orga-Team beitreten würde, aber ich bin sehr offen dafür als Mentor für zukünftige Generationen von Organizern zur Verfügung zu stehen, wie alle anderen Global Leads auch.
Direkt nach dem Panel sind wir dann alle rausgegangen für das obligatorische Familienfoto. Seht nur, wie viele Menschen dieses Jahr dabei waren – und es rechtzeitig auf das Foto geschafft haben 😉
Nach dem Mittagessen habe ich vor allem mit mehr Teilnehmenden gesprochen und weitere Sponsoren besucht. Ich habe es nur irgendwie fast verpasst, Swag mitzunehmen. Dann war auch schon die Zeit für die letzte Session.
Variations on a theme: 20 years of WordPress
Der Tradition eines WordCamp Europe folgend gab es auch wieder einen Talk von Matt. Er wurde auf der Bühne begleitet von Josepha und Matías. Die Themen waren die Phasen 3 und 4 von Gutenberg sowie der Community Summit. Es wurden aber auch einige faszinierende Dinge gezeigt, auf die wir uns in Zukunft freuen können. Im Anschluss war auch wieder viel Zeit für Fragen. Bei der Frage zu Mehrsprachigkeit, welche erst in Phase 4 dran ist, wurde das Publikum gefragt, wer nicht Englisch als erste Sprache spricht und es fühlte sich an, als würden alle die Hand heben. Matt hat uns auch aufgefordert „learn AI deeply“, na so ungefähr zumindest 😉 Er hat auch fast gespoilert, wo das WCEU nächstes Jahr stattfinden wird ?
Closing remarks
Aber natürlich ist die Verkündung für das nächste Jahr etwas, dass ein WordCamp Europe immer abschließt. Zuvor wurde aber das Organisatoinsteam auf die Bühne gebeten, gefolgt von allen Volunteers. Dann kam endlich der Moment, auf den alle gewartet hatten, die nächste Stadt wurde verkündet. Hier ist das Video dazu SPOILER ALERT! Lest nicht den Text zum Tweet 😉
Wir sehen uns also nächstes Jahr in Turin, Italien. Ich hatte bereits das Vergnügen, die Stadt durch ihr lokales WordCamp 2017 kennenzulernen. Eine schöne Stadt mit tollem Essen! Ihr solltet also auf jeden Fall auch dabei sein!
Die After-Party
Da ich am nächsten Tag sehr früh aufstehen musste, um eine Fähre zu erreichen, konnte ich nicht allzu lange auf der After-Party bleiben. Zuvor habe ich mich aber mit den anderen Inpsydern auf ein schnelles Abendessen getroffen, bevor ich mich dann etwa 90min in die Menge begeben habe. Die Venue hat mich sehr stark an Sofia erinnert. Drinnen war es echt laut, weshalb viele Teilnehmende den Platz direkt vor der Venue bevölkert und die warmen Abendtemperaturen genossen haben.
Ein wenig Urlaub
Da dies meine erste Reise nach Griechenland war, und ich ohnehin für ein WordCamp Europe immer mindestens eine volle Woche einplane, habe ich noch eine weiter Woche in Griechenland dran gehängt. Wir haben also am Sonntag eine Fähre nach Ikaria genommen, und sind dann am Freitag nach Kos gefahren. Heute sind wir dann zurück nach Berlin geflogen, voller schöner Erinnerungen.
Ein anderes WordCamp Europe
Das war mein erstes WordCamp Europe, bei dem ich nicht mitorganisiert habe, seit einer ganzen Weile und es hat sich ziemlich anders angefühlt. Ich bin der Tradition folgend den Kreislauf Local Lead -> Global Lead -> Speaker durchlaufen und kann mich nun zur Ruhe setzen. Ich werde auch dem nächsten Orga-Team nicht beitreten, da aktuell andere Dinge in meinem Leben wichtig sind, bis das nächste WordCamp Europe stattfindet. Ich bin mir noch nicht einmal sicher, ob ich dabei sein kann. Aber falls es klappt, dann habe ich vielleicht endlich den Mut, mich mit einem richtigen Vortrag zu bewerben, oder zumindest als Volunteer zu melden, was ich bisher nur einmal 2016 gemacht habe. Was also auch immer die Zukunft bringen mag, wir sehen und in Turin … oder wo immer es 2025 stattfinden wird ?