Adventskalender Tag 11: Impressum, Datenschutzerklärung, Disclaimer und Co.

Viele von euch werden das heutige Thema vermutlich nicht wirklich spannend oder erfreulich finden. Aber es ist eines, das wirklich sehr wichtige ist. Und da ich in diesem Adventskalender auch ein wenig über meinen sonst eher technischen Tellerrand schauen möchte, bekommt ihr heute ein paar Hinweise, was ihr bei eurem Blog beachten müsst.

Ich hoffe die genannten Wörter im Titel dieses Artikels sind euch bekannt. Falls nicht, dann passt nun noch genauer auf. Ich möchte kurz auf alle davon eingehen. Wer mehr zu den einzelnen Themen wissen möchte, dem kann ich nur die einschlägigen Blogs der vielen Fachanwälte empfehlen. Ich persönlich bin Stammhörer des Podcast Rechtsbelehrung mit Marcus Richter und Thomas Schwenke. Daher möchte ich diesen an dieser Stelle als eine von vielen Quellen mit passenden Folgen erwähnen.

Das Impressum

Eine Frage, die sich immer sehr schnell stellt ist: Brauche ich ein Impressum? Oft hört man dann, dass ein privater Blog so etwas nicht braucht, ein „geschäftsmäßiger“ aber schon. Aber wann ist ein Blog privat und wann ist er geschäftsmäßig? Genau hier befindet sich eine große Grauzone, die man wirklich genau betrachten sollte. Da ich kein Rechtsanwalt bin, möchte ich hier auch keine Aussage treffen, denn wie sagen die Anwälte immer so schön? Es kommt drauf an. 🙂

Auch die Frage, was im Impressum stehen muss, kommt immer auf den Einzelfall an. Ein Konsens besteht darin, dass zumindest folgende Daten darin enthalten sein sollten:

  • Name
  • Anschrift
  • E-Mail-Adresse

Auch eine Telefonnummer oder eine andere Möglichkeit zur „schnellen Kontaktaufnahme“ empfehlen viele Quellen. Wer redaktionelle Inhalte schreibt, der sollte auch den inhaltlich Verantwortlichen benennen.

Vorgestern gab es in einer Facebook-Gruppe einen Beitrag mit einem Screenshot von einem Impressum, das in etwa wie folgt geschrieben wurde:

Max Mustermann
Straße (auf Anfrage)
12345 Musterstadt

Der Besitzer des Blogs wollte also seine vollständige Anschrift zu verschleiern. Ein solches Impressum ist natürlich nicht ausreichend und ihr solltet so etwas nicht tun. Genau dieser Beitrag hat mich auch dazu bewogen, heute dieses Thema aufzufassen.

Wer mehr über das Thema wissen möchte und etwa eineinhalb Stunden Zeit hat, der sollte sich die passende Podcast-Folge hierzu anhören.

Die Datenschutzerklärung

Etwas einfacher ist es vielleicht bei der Frage, ob man eine Datenschutzerklärung braucht. Eine Website braucht genau dann keine Datenschutzerklärung, wenn sie keine personenbezogenen Daten erhebt. Man könnte zwar in der Theorie eine solche Website betreiben, aber da die meisten Webserver zumindest IP-Adressen in Logfiles dokumentieren, ist fast für jede Website zumindest eine sehr einfache Datenschutzerklärung notwendig. Noch deutlicher wird es, wenn man externe Dienste verwendet, die personenbezogene Daten erheben.

Sehr häufig findet man daher auf einer Website einen Absatz zu folgenden Diensten und Funktionen:

  • Webserver
  • Cookies
  • Facebook
  • Google+
  • Twitter
  • Google Analytics
  • Piwik
  • Jetpack
  • Affiliate Links
  • VG-Wort
  • Newsletter-Anmeldungen
  • Kontaktformulare

Auch hier kann ich nur jedem empfehlen, genau zu untersuchen, welche Dienste er verwendet und welche Angaben daher notwendig sind. Hierfür kann man als erstes Indiz ein Tool wie Ghostery verwenden. Wer mehr zu dem Thema erfahren möchte, findet auch hierzu eine sehr umfangreiche Podcast-Folge, die auf viele Details eingeht.

Bildrecht

Wer für seinen Blog Bilder verwendet, der hat sich hoffentlich schon einmal mit dem Thema Bildrecht auseinander gesetzt. Es sollte jedem klar sein, dass man nicht einfach so Bilder von anderen verwenden darf. Aber auch bei der Verwendung eigener Bilder gibt es einiges zu beachten, denn zum Bildrecht gehört nicht nur das Urheberrecht, sondern beispielsweise auch „Recht am eigenen Bild“. Die erste Folge des Podcasts hat sich daher genau mit diesem Thema beschäftigt. Die Folge geht auch „nur“ 40 Minuten 🙂

Disclaimer

Viele von euch werden wohl auf ihrer Seite einen Disclaimer haben oder auf anderen Seite gesehen haben. Darin findet man oft super clever formulierte Texte wie z.B. die „Distanzierung von Links“ oder „keine Abmahnung ohne vorherige Kontaktaufnahme“. Diese sind leider im besten Falle sinnlos, im schlimmsten Falle können sie aber sogar nach Hinten losgehen. Daher kann ich jedem nur empfehlen, sich die passende Podcast-Folge Disclaimer und andere Urban Law Legends ans Herz legen.

Weitere wichtige Themen

Neben den oben benannten Themen beschäftigt sich der Podcast aber auch mit Dingen wie Creative Commons, Domainrechts, Schleichwerbung und dem Safe Harbor Abkommen. Am besten abonniert ihr euch diesen Podcast auch gleich mal in euren Player. Ich höre die Folgen sehr gerne auf dem Arbeitsweg.

Fazit

Ich hoffe ihr habt einen kleinen Überblick darüber bekommen, wie wichtig die rechtliche Betrachtung eures Blogs oder eurer Website sind. Natürlich gibt es neben dem hier erwähnten Podcast noch sehr viele andere gute Quellen. Wer eine solche Seite oder einen ähnlichen Podcast kennt, der darf hier sehr gerne einen Tipp in einem Kommentar hinterlassen.

Hinweis

Ich hoffe ich muss nicht nochmal erwähnen, dass das hier keine Rechtsberatung ist. Bitte wendet euch im Zweifel immer an einen fachkundigen Anwalt. Diese haben oft sehr gute Angebote für die Erstellung oder Bewertung der genannten Texte.

Veröffentlicht von

Bernhard ist fest angestellter Webentwickler, entwickelt in seiner Freizeit Plugins, schreibt in seinem Blog über WordPress und andere Themen, treibt sich gerne bei den WP Meetups in Berlin und Potsdam herum und läuft nach Feierabend den ein oder anderen Halbmarathon.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert