Um es kurz und knapp auf den Punkt zu bringen: Es hat sich gelohnt. Angefangen hat es schon am Freitag mit einer Zugfahrt von Berlin nach Köln, die so einiges zu bieten hatte. Das Highlight war wohl der Stopp in Hannover, wo ein Wagon aus der Mitte unseres Zugverbands rausgenommen werden musste. Insgesamt hatte ich dann fast zwei Stunden Verspätung bis Köln. Nur gut, dass ich am Freitag und nicht erst Samstagmorgen angereist bin.
Ankunft und Location
Nachdem ich endlich das richtige Gebäude gefunden hatte und mich angemeldet hatte, gab es wie auch im letzten Jahr ein sehr tolles T-Shirt. Vor der ersten Session wollte ich mich noch schnell mit einem Cappuccino stärken. Das hätte ich lieber gelassen, denn er war ein löslicher, der mit viel zu wenig Wasser aufgegossen eigentlich ungenießbar war und mir noch 5 Stunden später einen unangenehmen Nachgeschmack bescherte. Die Räume der Uni, die für das WordCamp gebucht waren, hatten eine recht gute Einrichtung. Nur an die wippenden Stühle konnten sich so manche Teilnehmer nicht gewöhnen. Ich fand sie super bequem.
Die ersten Sessions
Meine erste besuchte Session hatte das Thema „Ecommerce Lösungen für WordPress“ die ich vor Allem deshalb besucht habe, um mal von Experten zu erfahren, ob es wirklich keine guten Shop-Plugins für WordPress gibt. Diese Annahme wurde im Großen und Ganzen bestätigt, da viele der Plugins einfach nicht optimal an das deutsche Rechtssystem angepasst sind. Aber als Nischenprodukte für Kleinunternehmen war schon was dabei. Ansonsten nutzt man eher eine ausgewachsene Shop-Software und versucht diese einfach soweit es geht an das Layout des eigenen WordPress-Blogs anzupassen.
Anschließend ging es in die Session „Hook me!“ die hoffnungslos überfüllt war. Nicht ganz ohne Grund, stellen doch Filter und Actions die mächtigsten Waffen im Umgang mit WordPress da. Dort wurden auch einige meiner ewig offenen Fragen beantwortet. Aber sehr ins Detail ging er Referent leider nicht um nicht mit einem Beispiel die Verwendungsmöglichkeiten zu stark einzuschränken. Im Grunde kann man mit Hooks (fast) alles anstellen und das konnte er auch gut vermitteln.
Die letzte Session vor der Mittagspause drehte sich um das Thema „Kundenprojekte mit WordPress als CMS“. Dies beinhaltete einen fast einstündigen Vortrag über Projektmanagement und den richtigen Umgang mit Kunden. Aber die Fallbeispiele am Ende der Session haben meine erste Enttäuschung doch noch gemildert.
Mittagspause
Da es vormittags nur Obst und Süßigkeiten gab war ich praktisch ohne echtes Frühstück in den Tag gestartet. Umso schöner war es dann, zum Mittag eine große Auswahl an belegten Brötchen vorzufinden. Jeder, der sich über die 10€ Gebühr aufregt (die komplett an eine gemeinnützige Organisation gespendet werden), der hat wohl spätestens jetzt keine Argumente mehr gefunden. Da das Wetter auch mitspielte machten es sich einige Teilnehmer draußen auf der Wiese bequem. Gut gestärkt konnte ich mich also in die zweite Hälfte des WordCamp stürzen.
Die improvisierte zweite Hälfte
Die erste Session „Formular-Plugins im Vergleich“ war schon eine viertel Stunde vorher sehr gut gefüllt. Leider konnten selbst Suchaufrufe über Twitter den Referenten nicht beibringen. Jeder Teilnehmer der rein kam wurde gleich als möglicher Referent gefeiert. Die Leitung las wohl auch die Twitter Posts und teilte uns dann mit, dass der Referent leider krank sei und nicht abgesagt hatte. Ganz spontan meldete sich dann aber ein Teilnehmer als Moderator für eine offene Diskussion, bei der verschiedene Teilnehmer ihre Erfahrungen zu den diversen Plugins vorstellten. Die Plugins mit cformsII und Formidable Forms bekamen dabei den größten Zuspruch der Teilnehmer. Aber auch Fast Secure Contact Form bekam gute Kritiken, nicht nur als Kontaktformular.
Anschließend besuchte ich die Session „Was kann man mit WordPress machen?“ von den Jungs von inpsyde. Sie stellten ein paar Lösungen vor, die sie mit WordPress umgesetzt haben. Was BuddyPress angeht haben sie echt ein paar super coole Features entwickelt. Bei der Vorstellung einer komplett „ajaxifizierten“ Seite war ich dann aber doch an ein Projekt erinnert, das bei dem ich selbst eine ähnliche oder sogar noch erweiterte Funktion umgesetzt habe. Zuletzt konnte man ihnen Fragen stellen, die einem schon lange im Kopf rumschwirren. Aber auf meine Frage, ob man innerhalb von THE LOOP erkennen könne, den wievielten Post man gerade ausgibt, hatten sie auch nur eine ähnlich unbefriedigende Lösung wie ich selbst parat: Mit einer externen globalen Zählvaribalen.
Im Anschluss an diese sehr interessante Session zog es mich in die „Übersetzerrunde“, die allerdings nur aus vier Personen bestand. Also unterheilten wir uns fast eine Stunde lang um die Problematik der deutschen Community. Zuletzt lernten wir dann aber doch alle noch etwas dazu, und zwar, dass man Übersetzungen auch auf einen Kontext beziehen kann. Das wird in WordPress mit der Funktion _x() realisiert.
Zum Abschluss des WordCamp besuchte ich die Session „Geld verdienen mit WordPress“, die auch wieder zu einer Diskussionsrunde erklärt wurde, da auch hier der Referent nicht anwesend war. Ich habe hier aber einige sehr interessante Möglichkeiten kennengelernt, die mir früher noch nie in den Sinn gekommen sind. So habe ich mich gestern bei der VG Wort angemeldet. Somit erhalte ich bei ausreichend Aufrufen eines Artikels Tantiemen als Autor von der VG Wort. Dass so etwas mit Blogs überhaupt möglich ist und man nur 1500 Aufrufe pro Jahr und Artikel benötigt, hätte ich nicht gedacht. Andere Tipps, abgesehen von klassischer Werbung, waren der Verkauf von Link oder auch Support-Leistungen wie Video-Trainings, Schulungen, Wartung von Blogs und ähnliches. Für den seit einiger Zeit bei mir zu findenden Flattr-Button gab es aber keine Zustimmung. Er scheint wohl im deutschen Markt wirklich noch nicht angekommen zu sein. Daher werde ich ihn wohl bald wieder entfernen und dadurch das Laden meines Blogs wieder beschleunigen.
Fazit
Damit endete dann auch schon das diesjährige WordCamp. Es waren zwar nicht wirklich viele WordPress-Entwickler-Themen dabei, aber so konnten auch Einsteiger oder Blog-Autoren auf einem angenehmen Niveau neues lernen. Ich habe trotzdem einige neue Tricks gelernt und kann damit nur sagen, dass ich auch im nächsten Jahr wieder teilnehmen werde, wenn es sich zeitlich einrichten lässt. Leider wurde noch nicht gesagt, wo es im nächsten Jahr stattfinden wird.
Ich hoffe euch hat die kleine Zusammenfassung einen guten Eindruck zum WordCamp vermitteln können. Wenn ihr zu einer bestimmten Session noch mehr Informationen haben möchtet, dann hinterlasst doch einfach einen kurzen Kommentar.
Ach ja, fast hätte ich es vergessen: Meine Rückfahrt von Köln verlief leider auch nicht wie geplant. Dieses Mal fiel aber gleich der ganze ICE aus, da ein Defekt am Triebwagen vorlag. So kam ich auch bei der Rückfahrt über eine Stunde zu spät in Berlin an. Aber immerhin gab es so insgesamt 25% des Fahrpreises zurückerstattet. Trotzdem hoffe ich, dass es im nächsten Jahr mal wieder reibungslos verläuft 🙂
[…] bedurft. So hatten wir ein sehr nettes, kleines Gespräch mit noch zwei Teilnehmern (unter anderem Bernhard Kau) über PoEdit, GlotPress und die Schwierigkeit beim Übersetzen generell und im Speziellen bei […]
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