Ihr kennt wahrscheinlich mittlerweile meine Spontanität bezüglich WordCamps,oder? Vor vier Wochen war das WordCamp Berlin. Auf dem Contributor Day am Freitag hat Jenny Wong das Design Team gefragt, ob sie bei der Website für das WordCamp Kopenhagen helfen könnten. Sie war Mentor für das Organizing Team dieses WordCamp – den letzten verbliebenen. Die Organisation lief nicht wirklich gut und sie hatten bis dahin noch keine richtige Website. Also hat unser tollen Design Team ausgeholfen und bis zum Ende des Contributor Days hatte das WordCamp Kopenhagen eine schöne Website.
Neue Communities endecken
Ich war in den Prozess nicht involviert, aber ich meine Hilfe als „erfahrener Organisator“ angeboten, falls der Organizer des WordCamp Kopenhagen oder Jenny Hilfe brauchten. Also habe ich mir in der darauf folgenden Woche, 9 Tage vor dem WordCamp, einen Flug nach Kopenhagen gesucht und ein recht gutes Angebot gefunden. Da war ich also wieder, auf meinem Weg zu einem weiteren WordCamp 🙂
Samstag: Konferenztag
Am Samstag musste ich schon gegen 4 Uhr aufstehen um meinem Flug um 7:30 Uhr morgens zu erwischen. Für mich eine wirklich sehr frühe Zeit. Da der Flug nach Kopenhagen aber nur 45min dauerte und der Flughafen nur 35min vom Veranstaltungsort entfernt war, kam ich pünktlich zur ersten Session an.
How to build a social network in WordPress from scratch with BuddyPress
Den ersten Talk hat Rocío Valdivia zum Theme BuddyPress gehalten. Bevor sie bei Automattic als Community Wrangler angefangen hat, war ihr Spezialgebiet die Entwicklung für BuddyPress. Ich habe BuddyPress noch immer nicht richtig in einem Projekt eingesetzt, aber nach dem Talk habe ich ein besseres Gefühl davon bekommen, wie flexibel man es einsetzen kann.
“Briefly in English” – The user experience perspective of multilingual and multi-regional websites
Der nächste Vortrag war wirklich sehr interessant. Thomas Hurd hat über mehrsprachige Website gesprochen. Aber es ging nicht einfach nur um mehrsprachige Website. Dazu haben wir ja schon einige Session gehört. Thomas sprach vielmehr darüber, die man eine Website erstellt, die mehrere Regionen als Ziel hat und dabei zum Teil auch mehrere Sprachen unterstützt. Er hat uns gezeigt, welche Kombinationen sehr häufig vorkommen und wie man den Inhalt für solche Seiten erstellt und welche Domainstruktur man dazu am besten verwendet.
Nach diesem beiden Vorträgen habe ich mich erste einmal ein bisschen als Volunteer betätigt. Die Vorträge waren ohnehin in Dänisch 😉 Aber so konnte ich wenigsten sicherstellen, dass alle immer genügend Kaffee haben und niemand aufgrund von Koffeinmangel einschläft 🙂 Nach dem Mittagessen habe ich noch ein wenig mehr Kaffee gekocht, bevor es dann in den nächsten englischen Talk ging.
Advanced techniques for testing and updating WordPress core and plugins to avoid regressions
Im seinem Vortrag hat Otto Kekäläinen von seinen Erfahrungen mit dem automatisierten Testen von WordPress berichtet. Er hat auch darüber berichtet, wieso und auf welche Weise Nutzer Backups machen sollten. Zusätzlich hat er einige Beispiele zum Thema Regression-Tests gezeigt und wie man Dinge mit Travis-CI automatisieren kann.
WordPress development with Docker
Mein vorletzter talk war der von Peter Suhm über seinen Docker-Workflow in der Entwicklung. Er hat zuerst eine kleine Einführung in Docker gegeben und die grundlegenden Prinzipien erklärt. Dabei hat er gezeigt, wie schnell und einfach man eine lokale Entwicklungsumgebung mit Docker aufsetzen und starten kann. Ich habe Docker selbst in letzter Zeit sehr intensiv genutzt. Peter nutzt allerdings einen sehr viel einfacheren Ansatz mit dem „offiziellen“ WordPress Docker Image, in dem fast alles schon enthalten ist (außer MySQL/MariaDB).
Will the new General Data Protection Regulation affect me and if so, how should I respond?
Der letzte englischsprachige Talk war von Nicolai Elberling zu den europäischen Datenschutzbestimmungen. Einige dieser Bestimmungen werden etwas unterschiedlich in nationales Recht übertragen, aber alles in alles sehen sie ziemlich ähnlich zu denen in Deutschland aus. Da ich mich schon recht häufig mit diesem Thema in Projekten auseinandersetzen musste, war es spannend zu sehen, wie andere Länder mit dem Thema umgehen. Zusammengefasst kann man sagen, dass man nach Möglichkeit immer so wenig Daten wie möglich erheben sollte und diese auf Nutzerwunsch löscht.
After-Party
Die After-Party war nicht wirklich eine Party. Stattdessen haben wir uns in einem netten Café getroffen und das tolle Wetter im Freien genossen. Es war eine sehr gute Gelegenheit neue Menschen kennenzulernen. Eine Teilnehmerin kam sogar urspünglich aus Deutschland, lebt auch schon seit vielen Jahren in Dänemark.
Sonntag: Workshoptag
Die meisten zweitägigen WordCamp haben entweder zwei Konferenztag oder einen Konferenztag und einen Contributor Day. Nicht so das WordCamp Kopenhagen. Hier gab es am zweiten Tag mehrere Workshops. Aber bevor ich zu meiner ersten englischen Session gegangen bin, musste ich erst noch ein wenig obligatorisches Sightseeing machen 🙂
Contributing to WordPress
Ich habe zwei Workshops besucht. Der erste war trotz des englischen Titels „Workshop – Polyglots“ leider in Dänisch. Aber das war nicht so schlimm 🙂 Der zweite war von Jenny Wong zum Thema „Contributing to WordPress“. Viele Teilnehmer haben angegeben, noch nie an WordPress mitgewirkt zu haben. Ich hoffe, dass sie nach dem Workshop nun eine Idee haben, wie sie mithelfen können.
Die „WordPress DK Verein“
Nach den Workshops haben sie einige ehemalige WordCamp Organisatoren und andere aktive Community-Mitglieder an einen runden Tisch gesetzt, um über die Zukunft der dänsichen WordPress Communtiy zu sprechen. Jenny Wong, Maja Benke und ich haben an der Diskussion teilgenommen, um Einblicke aus anderen Communities zu geben. Jenny hat erklärt, wieso die Einführung eines nationalen „Vereins“ Probleme und Risiken haben kann. Die dänsiche Community konnte aber darlegen, weshalb eine solche Organisation für Dänemark durchaus Sinn ergeben kann. So ist es ihnen damit beispielsweise möglich manche Räume günstiger (oder sogar kostenlos) zu bekommen. Ich fand die Diskussion sehr produktiv und hoffe, dass sie als Startschuss für eine noch aktivere Community dient. Vielleicht haben wir im nächsten Jahr dann ein WordCamp mit mehr als einem Organizer. Oder vielleicht sogar mehr als ein WordCamp 🙂
Fazit
Obwohl ich schon am Sonntagabend wieder zurückfliegen musste, hat sich mein Kurztrip nach Kopenhagen auf jeden Fall gelohnt. Ich hatte sogar die Gelegenheit, ein wenig schwimmen zu geehen, bevor ich wieder zum Flughafen aufbrechen musste. Es war schön eine neue nationale Community und viele neue Menschen kennenzulernen. Ich hoffe, einige davon am kommenden Wochenende in Paris wiederzusehen.
Vor zwei Jahren habe ich 6 WordCamps besucht, letztes Jahr waren es 8. Ich hatte mir eigentlich fest vorgenommen, weniger WordCamps zu besuchen. Aber ich konnte einfach nicht widerstehen 😉 Ich habe bisher schon 4 WordCamp besucht und drei weiter sind schon gebucht (WordCamp Europe in Paris, WordCamp Brighton und WordCamp US in Nashville). Ich möchte auch zum WordCamp Zagreb fliegen. Es sieht also so aus, als würden es wieder mindestens 8 WordCamps dieses Jahr werden. Das WordCamp in Tokio werde ich dieses Jahr wohl doch aussetzen 🙁 Oh, fast hätte ich das WordCamp in/nahe Köln vergessen, dass Ende des Jahres stattfinden wird. Mein Plan weniger WordCamps zu besuchen ist also wohl fehlgeschlagen 🙂